Schule Uplengen

Geschichtliche und gegenwärtige Daten zur Schule Uplengen

450 Jahre Schulen in Remels Von Dr. Helmut Sprang

Die Schule zu Remels bis 1876

Remels, "Hauptort" der Gemeinde Uplengen, kann auf eine ca. 450jährige Geschichte seiner Schulen zurückblicken. Da ein Aktenbestand bis ins 17. Jahrhundert fehlt, muss auf Vergleichsquellen zurückgegriffen werden, um an den Beginn der Schulgeschichte von Remels zu gelangen. Es ist anzunehmen, dass es in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts eine Schule in Remels gegeben hat, weil für viele Hauptorte in Ostfriesland diese Dorfschulen nachzuweisen sind, und Remels auch damals schon den Mittelpunkt der Lengener Landschaft bildete. Schriftliche Bestätigungen gibt es allerdings erst ab dem Jahre 1618 ("Und ich Didde Janshen schulmeister zu Up Lengen ...") und danach für 1634 ("Johann Kannengeeter" unterschreibt als "Scholmeister tho Remels"). Seit dieser Zeit können nahezu lückenlos die in Remels tätigen Schulmeister (bis 1919 in der Doppelfunktion als Küster und Schulmeister) und Lehrkräfte genannt werden. Wegen der aufschlussreichen Lebens- und Dienstdaten sowie Familiennamen sollen hier zunächst diejenigen aufgeführt werden, die die 1. Lehrerstelle an der Schule in Remels innehatten.

Schulmeister ab Name Bemerkungen
1618 Didde Janshen 23.9.1687 begraben
1634 Johann Kannegeter
1670 Didde Janshen 1670, 1674, 1677, bis 1687 nachzuweisen
1689 Hindrich Jürgens 4.2.1721 (65 Jahre alt) begraben.1705 Geburt einer Tochter. 32 Jahre Schulmeister gewesen.
1722 Jan Hind. Taute (Nur) Küster
1728 Johann Henrich Taute 24.11. getraut mit Mene Janshen, Tochter des Johan Jürgens, 23.9.1737 gestorben. 18 Jahre Schulmeister gewesen.
1740 Hinrich Gerdes Höves 24.8.1740 gesorben. 2 Jahre und 12 Wochen in Remels.
1742 Lübbert Erwiens Sohn des verstorbenen Erdwiens Jansen aus Völlen, getraut mit Reenste Willms aus Potshausen. Gestorben 30.1.1743, 41 Jahre alt, 2 Jahre Schulmeister.
1743 Meinh. Ulffers April
1748 Berend Ulffers "Junggeselle aus Burhave, an Stelle seines nach Bingum berufenen Bruders Meinh. hier zum Küster und Schulmeister erwählet, verheiratet mit Moeder Conrads, des vormaligen hiesigen Müllers weyl. Conrad Hanshen Tochter, diese als Ww." Am 15. zum 16. Jasn. 1752 gestorben. 25 Jahre u. weniger als 6 Wochen alt, 4 1/4 Jahr Schulmeister.
Fortsetzung folgt!

Am 23. Januar 1792 stellte man an das Amt Stickhausen einen Antrag auf Genehmigung für den Neubau einer Schule, da "das alte Gebäude nur noch kaum die Hälfte der schulpflichtigen Kinder fassen kann". Das Schulhaus, das aus einem Klassenraum und einer separaten Küster- bzw. Lehrerwohnung bestand, wurde an der Nordseite des alten Friedhofs gebaut und 1794 bezogen. 1828 kam ein zweiter Klassenraum hinzu. Da die Schülerzahl weiter wuchs, wurde das alte Schulgebäude abgerissen und 1863 quer zur Lehrerwohnung ein neues Schulhaus mit zwei größeren Klassenräumen erbaut.

Die Schule zu Remels ab 1876

Während die Küster- und Lehrerwohnung 1911 abgerissen wurde, steht das 1863 errichtete Schulgebäude heute noch an alter Stelle und wird als Gemeindebücherei (Stand März 2006) genutzt. Im Laufe des 19. Jahrhunderts gab es etliche Bestrebungen von Einwohnern der in Uplengen liegenden Orte, eine eigene Schule zu besitzen. Allen voran waren es die von Großoldendorf, die sich einen sogenannten "Winterlehrer" leisteten, der die Kleinen ab 1834 in einer Kammer in Religion, Lesen, Schreiben und Singen unterrichtete. Die größeren Kinder mussten weiterhin die Schule in Remels besuchen. Weil die Schülerzahlen anwuchsen, schlug die Kirchenkommision Stickhausen am 29. Oktober 1850 vor, dass die Kinder aus Klein- und Großoldendorf und aus Neudorf vom Besuch der Remelser Schule befreit werden. Für die Kinder von Klein-Remels, Selverde, Poghausen, Spols, Bühren, Großsander, Kleinsander und Jübberde wurde die Schulpflicht vom 8. bis 14. Lebensjahr nur für den Sommer und vom 12. bis 14. Lebensjahr (außer Bühren vom 10. bis 14. Lebensjahr) nur für den Winter festgelegt. Im übrigen war der Verlust von Einzugsgebieten und die Schule besuchenden Kinder für jeden Schulmeister von Nachteil, da er vom Schulgeld leben musste, das ihm die Eltern für ihr Kind oder ihre Kinder zahlten, häufig aber aus Armut nicht leisten konnten. Somit kämpfte man um jedes Kind und Remels bekam Ostern 1876 eine 2. Lehrerstelle. Für 1882 weist die Statistik 270 Schülerinnen und Schüler aus. Nach verschiedenen Schulzweckverbands- und Schulbaugenehmigungen in den Dörfern von Uplengen besuchten erst ab 1912 nur noch die Kinder der Einwohner von Remels die Schule in Remels.

Die Schule zu Remels ab 1953

Wegen der weiter ansteigenden Schülerzahlen gab es bereits 1939 Pläne für den Bau eines größeren Schulhauses. Der Zweite Weltkrieg verhinderte dieses Vorhaben. "So standen dann z. B. 1946 für 232 Kinder nur zwei Klassenräume zur Verfügung.", wie Ruth Krause in der Festschrift (siehe Anmerkung unten) herausstellt. Der notwendige Neubau begann 1952 und am 3. November 1953 konnte die neue Schule unweit des alten Standortes mit vier Klassen, zwei Gruppenräumen, einem Lehrerzimmer, einer Bücherei und zwei Lehrmittelzimmer bezogen werden. 1959 hatte die Volksschule Remels vier Klassen mit 157 Schülerinnen und Schülern, die von vier Lehrkräften unterrichtet wurden. Durch die Hinzunahme von 22 Schülerinnen und Schülern aus den Gemeinden des Schulzweckverbandes wurden es zu Ostern 1960 sechs Klassen mit 185 Schülerinnen und Schülern mit sechs Lehrkräften. [Fortsetzung folgt!] Heute (März 2006) steht das 1953 errichtete Schulgebäude als reine "Grundschule Remels" immer noch an alter Stelle, ist in den letzten Jahren durch Gebäudeteile wesentlich erweitert worden. In ihr werden die Schülerinnen und Schüler der 1. bis 4. Schuljahrgänge unterrichtet. Die nachstehende Ansicht ist der weiter unten genannten Festschrift (S. 6) entnommen.

Die Schulen zu Remels ab 1967

Viele Besprechungen, Ausschussitzungen und endlich Beschlüsse der Vertreter der Gemeinden des Uplengener Landes und des Landkreises Leer gingen der Bildung eines Schulzweckverbandes für die Entwicklung des sogenannten "Differenzierten Mittelbaues" und dem Schulneubau "Alter Postweg 88", unmittelbar neben dem Schulgebäude von 1953 gelegen, voraus. Am 1. April 1960 genehmigte der Landkreis Leer die Zweckverbandssatzung. Zuvor hatten im Juni 1959 die Bürgermeister oder Gemeinderatsmitglieder von 17 Gemeinden des Uplengener Landes eine Zustimmungserklärung unterschrieben. (siehe Anmerkung 1) Dies war umso beschwerlicher, da die politische Gemeinde Uplengen noch nicht existierte. [Fortsetzung folgt!] Am 15. Dezember 1967 konnte das neue Schulgebäude bezogen werden. [Fortsetzung folgt!]

Die vorstehende Ansicht ist der weiter unten genannten Festschrift (S. 12) entnommen.

Bis zur Auflösung der Orientierungsstufe im Juli 2004 wurden in diesem Gebäude seit den 70er Jahren in zehn Klassenräumen zehn bis zwölf Klassen des 5. und 6. Schuljahrgangs unterrichtet. Siehe dazu die nachstehende Skizze aus der unten genannten Festschrift S. !6.

Schwarz markierte Gebäudeteile (von links nach rechts):

Grundschule von 1953 / Aula, C-, B-, A-Trakt und Sporthalle des Neubaus von 1967. In dem weiter oben aufgenommenen Foto von der Gesamtansicht der Schule Uplengen sieht man vorne rechts den A-Trakt.

Die Schulen zu Remels ab 1976

Erst 1976 gab es eine räumliche Trennung der Schulgebäude in Remels. Bislang gab es sie nur im Dorfmittelpunkt Remels, direkt neben der St. Martins-Kirche gelegen. Nun entstand in ca. 1,5 km Entfernung "Am Höst" ein weiterer Schulgebäudekomplex mit großer Sporthalle und entsprechendem Sportplatz sowie einem geplantem und nie verwirklichtem Hallenbad. Die Einweihung fand im Dezember 1976 statt. Die Schule präsentierte sich am 4. und 5. Dezember 1976 an einem „Tag der offenen Tür“ (Samstag von 14.30-18.00 Uhr und Sonntag von 10.00-12.30 und 14.30-18.00 Uhr). Die Leitung der Schulen "Alter Postweg 88" und "Am Höst = Höststraße 47" lag in einer Hand.

Schulleiter vom 1.4.52 bis 29.1.86 Realschulrektor FRIEDRICH MÖLLER

Schulleiter vom 6.8.86 bis 17.3.95 Herr Realschulrektor CHRISTIAN HÖNSCH

Schulleiter vom 1.8.96 bis 31. 7. 2010 Herr Realschulrektor DR. HELMUT SPRANG

Schulleiterin vom 1. 8. 2010 bis heute (Stand 1.8.2012) Frau Oberschulrektorin MARION GERDES-UFKEN

Die Schule hat von Beginn an den Namen Schule Uplengen. Sie wird an den beiden seit 1976 existierenden Schulstandorten ab 1. 8. 2004 als eine "Schule Uplengen" mit Hauptstelle ("Am Höst") und Außenstelle ("Alter Postweg 88") geführt. Eine besondere Orientierungsstufenleitung, die es bis Juli 2004 gab, existiert für die Außenstelle nicht mehr. Die Schule Uplengen ist eine Haupt- und Realschule. An beiden Schulstandorten unterrichten insgesamt fünfzig Lehrerinnen und Lehrer. Im Februar 2006 besuchten insgesamt 653 Schülerinnen und Schüler die Schule Uplengen, davon 257 in 12 Klassen der Hauptschule und 396 in 16 Klassen der Realschule. An der Außenstelle werden die Schülerinnen und Schüler des fünften und sechsten Jahrgangs unterrichtet. Das waren im Februar 2006 an der Außenstelle insgesamt 229 Schülerinnen und Schüler in vier Hauptschulklassen mit 80 Schülerinnen und Schülern und fünf Realschulklassen mit 149 Schülerinnen und Schülern. An der Hauptstelle der Schule Uplengen werden 424 Schülerinnen und Schüler der siebten bis zehnten Jahrgänge in acht Hauptschul- (177 Schülerinnen und Schüler) und elf Realschulklassen (247 Schülerinnen und Schüler) unterrichtet.

Vorstehender Text wurde in den Teilen bis 1967 weitgehend erstellt nach den Informationen im Aufsatz von Ruth Krause, in Friedrich Möller. Schule Uplengen. Festschrift zur Einweihung der Schule Uplengen am 15. Dezember 1967, herausgegeben vom Schulzweckverband 'Volksschule mit Förderstufe und Realschulzug Uplengen in Remels' und nach Aufzeichnungen aus dem Nachlass des in Remels tätigen Lehrers Dietrich Lüken, archiviert im Rathaus der Gemeinde Uplengen.

Anmerkung 1: Den Text der Erklärung und die Namen der Bürgermeister können in der zuvor genannten Festschrift auf S. 13 nachgelesen werden.

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