BGS-Treffen am 5. Juli 2003 = 40 Jahre nach Dienstbeginn

Am 5. Juli 2003 fand ein Treffen in Fulda statt, an dem 19 ehemalige BGS-Kameraden teilnehmen konnten.

Einige hatten triftige Gründe (Auslandsreise etc.) für ihr Nichtkommen und haben mir geschrieben, dass sie auch gerne teilgenommen hätten. Vielleicht klappt's bei einem nächsten Wiedersehen in ein paar Jahren.

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Wir haben am 5. 7. 03 ein schönes Programm gehabt. Folgender Bericht wurde dafür der Fuldaer Zeitung zur Verfügung gestellt.

„Weißt du noch?“ waren die meist gehörten Sätze, als sich die BGS-Kameraden von damals nach 40 Jahren wieder in Fulda trafen. Nur ganz wenige hatten sich seither wieder gesehen. Spannend waren somit der erste Augenblick und das Wiedererkennen oder das Zuordnungsspiel: Du bist doch der Gerd, Edwin oder vielleicht Wilfried.
Am 1. Juli 1963 hieß es für 27 damals junge Menschen, die heute um die 60 Jahre alt sind, die Kaserne an der Leipziger Straße 117 zu betreten. Man war zur Grenzschutzabteilung Fulda eingezogen worden, um dort als Grenzjäger seinen polizeilichen „Ersatz-Wehrdienst“ abzuleisten. 1963 ist jenes Jahr, in dem John F. Kennedy einem Mordanschlag zum Opfer fiel oder Bundeskanzler Adenauer noch aktiv und der Song „Rote Lippen soll man küssen“ in aller Munde waren.
Weil vor 40 Jahren das Hotel Lenz auch schon bestand und so manch einer, bevor er durch die Wache aufs Kasernengelände ging, hier noch eben einkehrte, begann man den Wiedersehenstag in diesem Haus. Jeder berichtete von der zurückliegenden Zeit und hob Berufliches oder Privates hervor. Manche waren beim BGS länger geblieben, die meisten aber waren nach 18 Monaten in ihren alten Beruf zurück gekehrt und konnten mehr oder weniger steil auf der Karriereleiter hochklettern. Stolz berichtete der eine oder andere über seine Enkelkinder. Aber auch Schicksalsschläge gehörten zu dieser langen Erinnerungszeit hinzu.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen fuhr man wie in alten Zeiten an die ehemalige DDR-Grenze, damals noch Demarkationslinie zur SBZ genannt. Vor vierzig Jahren hat diese „Reise“ auf Bänken auf der Ladefläche eines Hanomags stattgefunden. Heute jedoch chauffierte uns ein aktiver BGS-Mann, Polizeiobermeister Ziegler, in einem eigenen BGS-Reisebus zu den Brennpunkten des Geschehens. In Museum auf der Grenze „Point Alpha“ wurde die Gruppe sehr kompetent von Herr Christmann, der von 1959 bis 1967 zu den Pionieren des BGS-Aufbaus gehörte, geführt. Er erklärte uns nicht nur die Ausstellung im Museum, sondern begleitete uns auch ein Stück an der ehemaligen Grenze und schilderte uns an dem seit 1989 zugewachsenen Streifen auch an Ort und Stelle den Vorfall „Rudi Arnstadt“, jenem Hauptmann der DDR-Grenztruppen, der am 14. August 1962 an der Grenze des thüringischen Dorfes Wiesenfeld erschossen wurde.
Am Abend nahmen in der „Wiesenmühle“ die vielen Gespräche von früher und danach gar kein Ende. Irgendwann stellte jemand fest: „Ja, so war das damals. Früher konnte man 20 Bier trinken und hatte nur für drei Geld, und heute könnte man sich 20 Bier leisten, kann aber nur noch drei vertragen.“
Das Gruppenbild zeigt 19 der 27 ehemaligen BGS-Kameraden, die zum Treffen kommen konnten und sich hier neben der alten Wache in der Kaserne aufgestellt haben. Von den 27 ist inzwischen einer verstorben, andere hatten Terminschwierigkeiten oder wichtige Entschuldigungsgründe. Nur von einem, Peter Bremer, konnte trotz umfangreicher Erkundigungen die heutige Anschrift nicht ausfindig gemacht werden. Vielleicht kann ein Leser der Fuldaer Zeitung weiter helfen.

Obere Reihe von links nach rechts: Rolf Meyer, Karl-Heinz Fritzen, Paul-Heinz Umbach, Willfried Bepperling,
Herbert Schäfer, Gerhard Neumann, Jürgen Hüttenhain, Heinrich Schuster, Wilfried Beckert, Wilfried Pfetzing

Untere Reihe von links nach rechts: Edwin Gensheimer, Dr. Helmut Sprang, Gerd Rode, Wolfgang Schneider,
Wolfgang Dreßler, Klaus-Hugo Schmelzkopf, Frank Fehling, Günter Massow, Albert Bleifeld